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UVNord-Umfrage ergibt: Hohe Bereitschaft der Unternehmen, Asylsuchende und Flüchtlinge zu beschäftigen
74 % der Betriebe in Hamburg und Schleswig-Holstein sind bereit, Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze anzubieten.
5 % der Betriebe beschäftigen bereits Flüchtlinge mit guten Erfahrungen.
Wachholtz: Mein Dank gilt allen Unternehmen, die mitwirken, um eine echte Integration zu ermöglichen. Jetzt gilt es, bürokratische Hindernisse zu überwinden und Betrieben Rechtssicherheit zu geben.
Hamburg/Kiel. Im Rahmen der Herbstpressekonferenz von UVNord sind die Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein befragt worden, ob sie sich vorstellen können, Flüchtlinge und Asylsuchende zu beschäftigen. Danach können sich 74 % vorstellen, Flüchtlingen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. 5 % der Unternehmen beschäftigen bereits Flüchtlinge und machen bislang gute Erfahrungen, 21 % der befragten Unternehmen können sich eine Beschäftigung noch nicht vorstellen. Gründe hierfür sind rechtliche Unsicherheiten, insbesondere was den Status der Betroffenen angeht. Wesentliche Forderung von vielen Unternehmen wird daher bis auf Weiteres die Aussetzung der Vorrangprüfung durch die Bundesagentur für Arbeit genannt. Als weiteres erfreuliches Ergebnis der Umfrage wird deutlich, dass gerade in Schleswig-Holstein es die kleinen und mittelständischen Betriebe sind, die eine hohe Bereitschaft zur Integration signalisieren.
"Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen aus den Unternehmen, für ihre Bereitschaft, ernsthaft an der Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden mitzuwirken. Dass beinahe drei Viertel der Betriebe in Hamburg wie in Schleswig-Holstein Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen wollen und sogar bereits 5 % über gute Erfahrungen in der Beschäftigung verfügen, ist für den norddeutschen Arbeitsmarkt ein insgesamt gutes Signal. Jetzt gilt es, bürokratische Hürden zu nehmen, insbesondere zu prüfen, die Vorrangprüfung durch die Bundesagentur für Arbeit bis auf Weiteres auszusetzen," so UVNord-Präsident Uli Wachholtz im Rahmen der Herbstpressekonferenz seiner Organisation in Hamburg.
UVNord ist der wirtschafts- und sozialpolitische Spitzenverband der norddeutschen Wirtschaft. UVNord vertritt über seine 84 Mitgliedsverbände die Interessen von mehr als 41.000 Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein, in denen heute rund 1,55 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden. UVNord ist zugleich die schleswig-holsteinische Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
06.11.2015