Presse
Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein legt aktuelle Konjunkturumfrage vor
- Umsatzerwartungen leicht im Plus
- stabile Beschäftigungslage
- Bedeutung der Auslandsmärkte
Kiel. „Für die Wehrtechnik-Unternehmen des Landes gibt es wirtschaftlich betrachtet 2015 im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr keine gravierenden Veränderungen. Die Umsatzerwartungen sind vorsichtig optimistisch. Die Investitionen bewegen sich leicht über dem Vorjahresniveau. Auch im Personalbereich ist eher mit Einstellungen als mit Entlassungen zu rechnen.“ Dieses Fazit zog der Vorsitzende des Arbeitskreises Wehrtechnik Schleswig-Holstein, Dieter Hanel (Rheinmetall Landsysteme GmbH, Kiel), aus den Ergebnissen einer Blitzumfrage seiner Organisation, an der sich 21 Mitgliedsunternehmen des Arbeitskreises mit zusammen gut 20.500 Mitarbeitern beteiligt haben. Von diesen 20.500 Mitarbeitern sind knapp 5.300 direkt in der Wehrtechnik beschäftigt (siehe Anlage).
Bei den Umsätzen sind die Erwartungen für 2015 zufriedenstellend bis gut: Die Zahl der Unternehmen, die steigende oder gleichbleibende Umsätze erwartet, hält sich in etwa die Waage. Vor allem die größeren Betriebe gehen von kontinuierlichen Umsatzzahlen aus.
„Kontinuität“ ist auch die Devise der meisten der befragten Unternehmen bei den Investitionen. Es wird aber auch zugelegt: 7 Unternehmen investieren mehr, um den Anforderungen der Märkte auch künftig gerecht zu werden.
Im Personalbereich stehen die Zeichen bis zum Jahresende auf Halten bzw. auf Zuwachs: 9 von 21 Unternehmen wollen Neueinstellungen vornehmen. Trotz hoher Ausbildungsbereitschaft ist es für die Betriebe nach wie vor problematisch, den zusätzlichen Personalbedarf zu decken.
Ein besonderes Augenmerk legen die Wehrtechnik-Unternehmen auf die Entwicklung der Auslandsmärkte. Nahezu alle von der Umfrage erfassten Betriebe wollen ihre Auslandsaktivitäten in den kommenden 12 Monaten erhöhen oder zumindest gleich halten.
Probleme gibt es nach wie vor bei Ausfuhrgenehmigungen. Nur jedes dritte Unternehmen teilt mit, dass es keine Probleme beim geplanten Export von wehrtechnischem Gerät gibt.
Große Unsicherheit herrscht bei den Wehrtechnik-Unternehmen in Bezug auf die Einschätzung der erkennbaren oder sich abzeichnenden Auswirkungen der Bundeswehr-Reform. Für zweidrittel der befragten Unternehmen sind die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf noch nicht absehbar. 3 kleinere Betriebe rechnen mit negativen Folgen, ein größeres mit positiven.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Wehrtechnik, Dieter Hanel, stellte abschließend fest: „Die dringend notwendige Sicherheitsvorsorge ist durch die Entwicklung im Osten Europas sowie die unkalkulierbaren Prozesse im Nahen und mit Mittleren Osten wieder stärker in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit gerückt. Die Wehrtechnik-Unternehmen des Landes sind bereit, ihren Beitrag zur nationalen und bündnisweiten Sicherheitsvorsorge zu leisten. Zur Aufrechterhaltung der Kapazitäten sind sie in hohem Maße auf den Erhalt der technologischen Kernfähigkeiten und auf Rüstungsexporte angewiesen. Hier ist Planungssicherheit dringend geboten. Die Wehrtechnik-Unternehmen erwarten eine verlässliche, geostrategisch und wirtschaftspolitisch vernünftige Rüstungsexportpolitik. Diese muss zugleich bündnisorientiert und europäisch abgestimmt sein. Ohne den Export von wehrtechnischem Gerät ist die nationale Rüstungsindustrie in ihrer Existenz gefährdet, gehen technologische Kernkompetenzen verloren.“
Der Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein ist ein Arbeitskreis in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft, dem 27 Unter-nehmen mit insgesamt 22.350 Beschäftigten angehören, von denen gut 5.900 direkt im Bereich Wehrtechnik tätig sind.
Zu den Umfrageergebnissen:
PD Wehrtechnik Auswertung einer Blitzumfrage
Wehrtechnik Auswertung Umfrage
3. September 2015